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Liefert die Thermografie zuverlässige Diagnosen?

Röntgenbild
Röntgenbild

Ich werde oft gefragt, ob die Thermografie eine Röntgenuntersuchung ersetzt und ob man zuverlässige Diagnosen über die Thermografie erhält. Nun um das beantworten zu können, muss ich etwas weiter ausholen und möchte gerne die wesentlichen Unterschiede der einzelnen Verfahren beleuchten.

 

Thermografie ist eine Form der physiologischen Bildgebung, während Röntgen, MRT, Szintigrafie, anatomische Bildgebungsmodi sind.

 

Zur Erklärung:
Die physiologische Bildgebung (Thermografie) ist nicht durchdringend / nicht invasiv. Dies bedeutet, dass das Bild nicht in die Oberfläche eindringt um detaillierte Strukturen wie Knochen, Bänder und Sehnen darzustellen. Vielmehr kann die physiologische Bildgebung Bereiche identifizieren, in denen sich metabolische Veränderungen und Veränderungen im Blutfluss befinden. Stoffwechselaktivitäten der oberen Gewebsschichten werden dargestellt.

Die Skelett- und Weichgewebsstrukturen lassen sich nur mit anatomischer Bildgebung darstellen, beispielsweise MRT, Ultraschall, Röntgen und CT. Dies liegt daran, dass diese Verfahren eindringen, was bedeutet, dass sie über die Oberfläche hinaus zu den zugrundeliegenden Strukturen gehen.

 

Wann ist es also angebracht, physiologische Bildgebung im Vergleich zur anatomischen Bildgebung zu verwenden?

 

Thermografie wird in erster Linie dafür verwendet Problemherde zu lokalisieren, wenn das Pferd lahmt, unrittig ist oder seinen Unwillen zeigt. Oftmals finde ich über die Komplett Thermografie heraus, dass eine Lahmheit tatsächlich in einem anderen Teil des Körpers, wie z.B. die Schulter, der Hals oder Rücken zu lokalisieren ist, als im lahmenden Bein. Die gängige Methodik ist immer noch das Pferd Flexionstests (Beugeprobe) zu unterziehen, dann Schmerzmittel zu verabreichen, es in den nächsten Schritten zu Röntgen, Ultraschall-, MRT und CT-Untersuchungen zu unterziehen, um die Quelle der Lahmheit zu identifizieren. Alle diese Diagnosemethoden sind zwar äußerst sinnvoll, allerdings sind diese auch meistens sehr kostenintensiv, Bedarfen eines Klinikaufenthaltes und meist wird nur das „lahmende Bein“ untersucht.

 

Die Komplett-Thermografie des Pferdes kann die akuten Problemherde identifizieren. Sobald die Problemherde identifiziert sind, kann festgestellt werden, ob weitere Bildgebung mit einem anatomischen Verfahren notwendig ist. Hierbei kann man allerdings ein Augenmerk auf die Lokalisierten Stellen setzen. Thermografie kann beispielsweise entzündliche Reaktionen bereits ein paar Wochen vor klinischen, sichtbaren Anzeichen einer Problematik darstellen. Deshalb nutzen viele die Thermografie als präventive Vorsorgemaßnahme. Zu Grunde liegend dessen, habe ich einige Kunden, deren Pferde regelmäßig thermografiert werden.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die anatomische und physiologische Bildgebung sehr unterschiedliche Methoden sind und somit komplementäre Bildgebungsmodi.

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